Im Rahmen der Initiative „Aufbrechen – 100 Sekunden zum Sonntag“ des Dekanats Linz-Nord.
Und in der Linzer Rundschau vom 20. März 2021.
Predigtgedanken
Mit Blick auf Ostern zeichnet der Bibeltext Joh 12,20-33 ein starkes Bild der Hoffnung: Das Samenkorn, welches zur Erde fällt und „stirbt“, trägt reiche Frucht. Wenn ich loslassen kann, gewinne ich Leben, werde ich lebendig. Dieses Gleichnis spricht von Jesus und zugleich vom Menschsein überhaupt: Wenn ich bleiben will, was ich bin, kann sich die Lebendigkeit in mir nicht entwickeln. Meine Potentiale blieben ungenutzt. Das Weizenkorn muss zu Boden fallen, es muss „sterben“ und vergehen, bevor aus ihm neues Leben wächst.
Das Leben ist Veränderung
Das Leben ist Veränderung – und Veränderung bedingt, Altes loszulassen. Dort, wo ich wirklich loslasse – auch wenn ich dadurch die Kontrolle verliere – lege ich einen Samen für die Zukunft. Es kann „reiche Frucht“ wachsen.
Offene Zukunft
Heute weiß ich nicht, was die Zukunft bringt. Niemand garantiert mir, dass der Samen aufgeht. Das Samenkorn braucht gute Erde und Wasser, um zu wachsen und zu gedeihen.
Um mich auf einen neuen Weg einzulassen, brauche ich viel Mut. Und vor allem brauche ich Hoffnung, dass es gut werden wird. Jeden Tag, bei jedem Schritt. Gott verspricht keinen leichten Weg. Für Jesus kommt vor der Auferstehung und Verherrlichung der grausame Tod am Kreuz.
Gott gibt mit Kraft
Wenn ich mich auf die Beziehung zu Gott einlasse, gibt mir das Hoffnung und Kraft für die Veränderung. Mit Jesus erfahre ich, dass das Vertrauen in Gott kein naiver Optimismus im Sinne von „es wird schon alles gut gehen“ ist. Den Glauben an eine gute Zukunft gibt es nicht ohne Zweifel. Glaube an Gott ohne Zweifel wäre eine konsequenzlose Wellnessveranstaltung. Christliche Hoffnung ist keine Vertröstung auf eine bessere Zukunft, sondern ermutigt konkret an einer wünschenswerten veränderten Realität zu arbeiten. Genau das hat Jesus getan.