Mein Wochenende 3. – 5. April 2020 habe ich im Hackathon #Glaubengemeinsam verbracht – gemeinsam mit mehr als 700 Leuten an einem gemeinsamen Ort im Internet. Ich habe als Mentorin Gruppen unterstützt, selbst sehr intensiv gearbeitet und dabei viel gelernt über diese Arbeitsform. Vor allem aber: ich bin begeistert und gestärkt! #shift
WTF, was ist Hackathon?
„Wir wollen mutig und innovativ an Ideen arbeiten wie Glaube, Gemeinde und Gemeinschaft vor Ort – egal ob analog oder digital – gelebt werden kann. Ziel des Hackathons ist es, dass wir nach 48 Stunden möglichst vielfältige Ergebnisse rund um #glaubengemeinsam entwickelt haben“.
Es wurden vorab Ideen eingereicht und am Wochenende dann in Gruppen an diesen gearbeitet. Die Ergebnisse von nur einem Wochenende sind nachzulesen auf der Website und anzusehen in der YouTube-Playlist:
Die InitiatorInnen und Expertinnen kümmern sich auch um die weitere Unterstützung für die Projekte. Man darf also gespannt sein.
Mein erstes Resümee
Die Arbeitsform Hackathon ist einfach klasse und vielfältig einsetzbar. Ich hatte das bisher primär mit Software-Projekten verbunden, aber es funktioniert genauso gut für inhaltliche Projekte. Klarerweise brauchen die TeilnehmerInnen eine gewisse Affinität zum digitalen Arbeiten – aber es klappt wirklich für jeden mit „normalen“ Computerkenntnissen und genug Motivation. Verteiltes Arbeiten, agiles Arbeiten, rasches Reagieren auf neue Anforderungen ist so möglich.
Ich war Anfang der 2010-er-Jahre wohl die erste Theologin in Österreich, die auf Barcamps mit dabei war und dann selbst welche veranstaltet hat. Die Arbeitsform Hackathon hat da viele Parallelen, ist aber auch anders, weil das gemeinsame Arbeiten an konkreten Ideen inklusive Prototyp-Entwicklung im Mittelpunkt steht und nicht „nur“ der Erfahrungsaustausch der TeilnehmerInnen auf Augenhöhe.
Spirit #shift
Es ist wundervoll, Kirche und Glauben gemeinsam auf die Zukunft hin zu denken – und nicht, wie so oft, im Lamentieren über vieles, was nicht so gut läuft und wo bestehende Strukturen hemmend sind, zu verbleiben.
Es ist wundervoll, wenn Grenzen zwischen den christlichen Konfessionen und unterschiedlichen Spiritualität hybrid werden, weil alle von einem gemeinsamen Ziel getragen werden.
Es ist wundervoll, wenn man die intensive Arbeit eines Wochenendes persönlich als Gottesdienst erfahren kann – weil die MacherInnen genau solche Erfahrungen anleiten und ermöglichen. Stichwort: digitale Rituale und Netzinkulturation. #shift
Mein Hackathon-„Ausschnitt“
In der Mentorinnen-Rolle war ich in verschiedenen Projekten unterwegs – mit Rat und Tat. Ich bin soooooooo gespannt was da draus werden wird.
MITTENDRIN GLAUBEN DE ist eine Toolbox für die Arbeit der Kirche mit jungen Erwachsenen. Am Wochenende wurde aus einer groben Idee und einem realen Bedürfnis eine funktionierende Website mit ganz schön viel Content. Gearbeitet haben da Leute aus der Zielgruppe für die Zielgruppe. In den folgenden Wochen wird da der Feinschliff folgen, vielleicht ergeben sich auch noch Synergien mit anderen Hackathon-Projekten oder bestehenden Strukturen.
Ora@Labora ist wohl ab nun der Ort für alle, die was in Richtung Coworkingspace im kirchlichen Kontext machen wollen. Welch geballtes Wissen, welch spannende Ideen!
Kreuz der Hoffnung war meine eingebrachte Idee, die in adaptierter und kleiner dimensionierter Weise nun auf Facebook umgesetzt wird – eine Idee für Gemeinsamkeit beim Ausnahme-Ostern 2020.
Es gibt eine Fülle an weiteren spannenden Projekten, um die 50 an der Zahl. Ich bin noch nicht durch alle durch … 😉
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Mutig machen statt zerreden: Kirchenentwicklung per Hackathon
Maria Herrmann im Interview bei katholisch.de
Weiterdenken
Es war cool, es war bereichernd, es war zukunftweisend. Und da ist was entstanden, was mit Spirit #shift weitergeht. Darauf freue ich mich. Du auch?